Gully legends

Legenden für den Kanal

Brachistoklimax

Schnellschuss oder Daneben

Mit Brachistoklimax (oder Brachistoclimax) bezeichnet der Mediziner die Unfähigkeit, das Liebesspiel lange genug zu zelebrieren, sodass alle beteiligten Partner zum Höhepunkt kommen. Oder aber auch die vollkommene geistige Abwesenheit dabei.
Der Begriff leitet sich vom Griechischen brachistos (βραχιστος, kurz) und Klimax (κλιμαξ, Leiter) ab.

Die Gründe für das vorzetige Erreichen des Höhepunktes sind mannigfaltig. Sigmund Freud war der erste, der auf diesem Gebiet ernsthafte Forschungen betrieb. Seine Erläuterungen zu dem Thema sind vielschichtig. Im Endeffekt laufen aber alle auf verdrängte Probleme und/oder die Unfähigkeit, eigene Bedürfnisse zu formulieren hinaus. Wer sich mit seinen genauen Analysen und Theorien beschäftigen will, der sei auf das umfassende Schaffenswerk von S.Freud verwiesen.

Abgesehen vom vorzeitigen Erreichen des Höhepunktes ist noch eine weniger verbreitete Form von Brachistoklimax bekannt: Dieser äußert sich darin, einfach nicht zu merken, wann es soweit ist. Betroffene berichten von vollkommener Unzufriedenheit beim Liebesspiel. Allerdings haben amerikanische Wissenschaftler in Studien 1 festgestellt, dass die Betroffenen sehr wohl einen Höhepunkt erreichen. Interessant ist dabei, dass sie ihn nicht als solchen erleben, da sie mit ihren Gedanken ganz woanders sind. Etwa beim Streichen der Schlafzimmerdecke, beim Planen des Mittagessens für den nächsten Tag, oder beim Kauf der neuen Alufelgen für das Auto.

Derart abgelenkt verkommt die Beschäftigung mit dem Partner/der Partnerin zu einer rein mechanischen, zweckentfremdeten Übung. Dass hier keine ekstatischen Gefühle aufkommen können, ist einleuchtend.

In denselben Studien wurde auch versucht, auf die Unkonzentriertheit der Probanden einzugehen. Den meisten war nicht einmal bewusst, dass sie mit ihren Gedanken weiß der Henker wo waren.

Wie die Studienleiter überhaupt draufgekommen sind, darüber schweigt sich die Studie leider aus.

Therapie/Vorbeugung

Ideen zur Vorbeugung gibt es viele. Am sinnvollsten, da sind sich die Experten einig, ist wohl — und das nicht nur in der Liebe —, wenn man konzentriert zur Sache geht. Wobei unter konzentriert durchaus auf frei von anderen Gedanken zu verstehen ist. Also: Alles erledigen, was zu erledigen ist. Und die Dinge, die man nicht erledigen kann, soll man auch sein lassen können. Personen, die sich damit schwer tun, seien diverse Mediationsmethoden aus dem konfuzianischen Tao nahegelegt.

Als simpelste therapeutische Maßnahmen haben sich Atmungsübungen aus diversen Yoga und Tai Chi Varianten erwiesen. Ebenso wie Grinseübungen zur Lockerung der Gesichts- und Hirnmuskulatur.

Stefan

Diese Gullylegende entstand als didaktische Maßnahme während einer Rätselrallye. Wir haben versucht — wenn die Teilnehmer schon das Internet befragen dürfen — auf die Problematik des blinden Gehorsams gegenüber dem Medium Internet aufmerksam zu machen.

1 Tja, die Studie. Moment, ich hatte doch irgendwo gelesen… Ich glaube, das war in einer großformatigen Zeitung, dass da irgendwo in Amerika jemand… irgendwo hier muss das doch sein. Oder war das doch was ganz anderes? Finde ich nicht mehr. Macht aber auch nichts. Müsst ihr mir halt glauben, was da steht.

Wichtiger Hinweis zum Inhalt dieser Gullylegende: Sie ist wie alle Legenden auf dieser Webseite vollkommen frei erfunden und zu meinem eigenen Gaudium niedergeschrieben worden. Also nicht ernst nehmen!

Inhalt: Stefan Huber | Diese Seite wurde fürs WWW entworfen, nicht für einen speziellen Browser.
Letztes Seitenupdate: 2008-04-27 — Erstellt am: 2008-03-17
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