Gully legends

Legenden für den Kanal

Die Heimlichsche Kontraktion

Lange Zeit war unklar, warum tote Spinnen immer ihre Beine zusammenziehen. Bis vor kurzem glaubte man, dass dafür Nervenimpulse verantwortlich waren, die die Beine zu einer krampfartigen Kontraktion veranlassen. Es blieb jedoch unklar, warum denn eine Spinne im Augenblick des Todes einen solchen Impuls ausstoßen sollte. Totstellen kann aus einsichtigen Gründen wohl nicht der Sinn dahinter sein.

Die Aufklärung dieses Mysteriums verdanken wir dem mährischen Wissenschaftler Franz Maria Christoph von Heimlich. Ich werde hier kurz auf die Arbeit des ansonsten unbekannten Biologen eingehen. Zuvor allerdings möchte ich auf die Lösung des Rätsels zu sprechen kommen.

Zu Ehren von F.M.C. von Heimlich wird der Tonusverlust in den Beinen der Spinne als Heimlichsche Kontraktion bezeichnet. Die Spannung in den Spinnenbeinen wird durch eine Flüssigkeit aufrecht erhalten, die aktiv in die Beine gepumpt werden muss. Die Beinmuskeln dienen der Spinne nur dazu, die Beine zu strecken. Das Abwinkeln erfolgt durch die Flüssigkeit quasi automatisch durch Relaxation der Muskulatur.

Leben und Wirken des F.M.C. von Heimlich

Franz Maria wurde als einziges Kind eines Amtsmannes und einer verstoßenen Aristokratin in Nový Jičín (Neutitschein) geboren. Das ländliche Gebiet gab Franz schon im zarten Alter von 4 Jahren die Möglichkeit, die Natur zu studieren. Natürlich noch auf spielerische Art, wie es eben bei Buben üblich ist: Zerstörerische Spiele mit Spinnen und Maikäfern.

Es wird überliefert, dass der kleine Franz sich damals schon gewundert haben soll, warum die Spinnen sich immer so einwuzeln, wenn sie sterben.

Franz Maria trat mit 9 Jahren in eine Klosterschule ein und wurde wie Gregor Mendel ein Mönch. Das Kloster ermutigte Franz zu seinen Untersuchungen, bis er allerdings zu weit zu gehen schien. Warum Franz schließlich aus dem Kloster ausscheiden musste, blieb unklar.

Er ging an die Universität Wien, wo er unverzüglich seine biologischen Studien weiterführte. Dann wird es still um Franz Maria. Erst seine bahnbrechende Studie "De Pedibus Arachnoidae" rückte ihn im Jahre 1998 wieder ins Rampenlicht. Dort stellte er erstmals die Behauptung auf, die uns später als Heimlichsche Kontraktion bekannt werden sollte: Spinnen haben hydraulische Kanäle, mit deren Hilfe sie die Streckung der Beine bewerkstelligen. Fehlt der hydrostatische Druck — zum Beispiel nach dem Ableben —, kontrahieren die Beine und es bietet sich das klassische Bild einer toten Spinne.

Nach dieser umstrittenen Veröffentlichung zog sich Franz Maria wieder ins Privatleben zurück. Offenbar war er zufrieden, endlich eine Antwort auf die Fragen gefunden zu haben, die ihm laut eigener Aussage seit frühester Kindheit geplagt hatten.

Biologische Fakten

Die biologischen Fakten zum Thema erspare ich mir hier, da die wichtigsten Fakten bereits im obigen Text enthalten sind. Für Interessierte in Sachen Spinnen sei auf die Hinweise am Ende dieser Seite verwiesen, die genauere Angaben zu diesem Thema enthalten.

Auswirkungen

Die Auswirkungen der für die Fachwelt im ersten Augenblick ungeheuerlichen Behauptungen waren weitaus weniger drastisch, als Franz Maria Heimlich ursprünglich erhofft hatte. Anfangs wehrten sich anerkannte Arachnologen gegen diese Thesen. Die Gründe dafür dürften wohl weniger biologischer, als viel mehr ganz profaner Natur gewesen sein: Die Hauptkritiker der Aussagen waren gerade im Begriff, ein Buch zu veröffentlichen, das den Inhalten Heimlichs entgegengesetzt war. Da die Kollegenschaft allerdings bald erkannte, dass Heimlich recht haben musste, waren die Diskussionen schnell zu Ende.

Stefan

Diese Gullylegende entstand als didaktische Maßnahme während einer Rätselrallye. Wir haben versucht — wenn die Teilnehmer schon das Internet befragen dürfen — auf die Problematik des blinden Gehorsams gegenüber dem Medium Internet aufmerksam zu machen.

Wichtiger Hinweis zum Inhalt dieser Gullylegende: Sie ist wie alle Legenden auf dieser Webseite vollkommen frei erfunden und zu meinem eigenen Gaudium niedergeschrieben worden. Also nicht ernst nehmen!

Inhalt: Stefan Huber | Diese Seite wurde fürs WWW entworfen, nicht für einen speziellen Browser.
Letztes Seitenupdate: 2008-04-27 — Erstellt am: 2006-03-07
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