Gully legends

Legenden für den Kanal

Somnorgastrismus

Die Kunst des richtigen Abendmahls

Das Phänomen kennen vielleicht einige meiner Leser. Sie machen sich am Abend noch ein gutes Ham-ham und legen sich danach schlafen. Kurz darauf — oder möglicherweise erst nach ein paar unruhigen Schlafzyklen — beschleicht Sie ein ungutes Gefühl: Der Magen grummelt und es wird einem fürchterlich schlecht.

Dieses Phänomen wird in der Fachsprache Somnorgastrismus genannt.

Klinische Anzeichen für Somnorgastrismus sind Flatulenzen, Obstibationsgefühle, Harndrang und schmerzhafte Konvulsionen im Bereich des Duodenum.

Die beste Möglichkeit, Somnorgastrismus beizukommen ist wohl die Prävention in Form eines sinnvollen Mahles. Oder zumindest nicht gleich nach dem abendlichen Steak ins Bett zu hüpfen. Es sei denn, dort wartet noch ein erbauliches Gymnastikprogramm. Was als sinnvoll erachtet werden kann, variiert von Mensch zu Mensch doch signifikant. Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass besonders Menschen mit Hauttyp 1 ein erhöhtes Risiko für Somnorgastrismus aufweisen 1 . Bei den beobachteten Personen stellten sich starke Symptome nach dem Konsum von Kohlenhydraten ein. Auch bei vitamin-, ballaststoff-, eiweß-, fett- und bindemittelhältigen Mahlzeiten litten mehr als 80% der Personen unter so schweren Symptomen, dass ein Einschlafen nicht möglich war.

Das Ergebnis der Studie war allerdings insofern ernüchternd, als dass keinerlei Ableitungen für eine Diätempfehlung abgegeben werden konnte. Das heißt also für den Patienten im Klartext, er muss auf eine der fundamentalen Methoden der Softwareentwicklung zurückgreifen: Trial and Error. Er (und sie natürlich auch) muss für sich selbst herausfinden, welches Essen verträglich ist und welches nicht.

Behandlungsmethoden für Somnorgastrismus gibt es etliche. Am besten hat sich allerdings eine hohe Dosis Foeniculi fructus in sublimierendem Aqua purificata (gemeiner Fencheltee) herausgestellt. Der bekämpft übrigens hervorragend Blähungsbeschwerden.

Stefan

Diese Gullylegende entstand als didaktische Maßnahme während einer Rätselrallye. Wir haben versucht — wenn die Teilnehmer schon das Internet befragen dürfen — auf die Problematik des blinden Gehorsams gegenüber dem Medium Internet aufmerksam zu machen.

1 Die Einleitung zu diesem Satz habe ich von Joachim Bublath gestohlen, ich gebe es zu. Ich stelle mir so schön vor meinem geistigen Ohr vor, wie er ihn ausspricht. […] schön.

Wichtiger Hinweis zum Inhalt dieser Gullylegende: Sie ist wie alle Legenden auf dieser Webseite vollkommen frei erfunden und zu meinem eigenen Gaudium niedergeschrieben worden. Also nicht ernst nehmen!

Inhalt: Stefan Huber | Diese Seite wurde fürs WWW entworfen, nicht für einen speziellen Browser.
Letztes Seitenupdate: 2008-04-27 — Erstellt am: 2008-02-20
http://www.gullylegends.net/